German Championship 2011 – Munster

Deutsche Meisterschaft EGPro10 / EGPro10ST / EGEuroGT

Die Wetterschlacht beim MC Munster 2011

Die Deutsche Meisterschaft 2011 in den Klassen Pro10, Pro10ST und EuroGT fand 2011 beim MC Munster vom 27-28.08.2011 statt.

Bereits am Donnerstag machte ich mich auf die 500km entfernte DM Strecke nach Munster. Bereits am Mittag war ich schon angekommen und das Fahrerlager schon gut gefüllt. Als erstes stand die Streckeninspektion und Begrüßung Bekannter und nicht Bekannter Fahrer statt. Ein Schrauberplatz wurde mir schon frei gehalten, so, dass ich meine Sachen in aller Ruhe aufbauen konnte und das Auto für die schnelle, aber doch Anspruchsvolle Strecke mit 4 fiesen Bodenwellen vorbereiten konnte. Bodenfreiheit von 6-7mm waren da angesagt!

Das Wetter, was am Wochenende eine wichtige Rolle spielen sollte, sagte trockenes Trainingswetter für den Donnerstag voraus. Kühle 16-19°C mit leichtem Wind, sorgten für ein gutes Training mit niedrigen Temperaturen der Elektronik.

Bereits am Donnerstag wurden die Zeiten vom Warmup geknackt und nach unten korrigiert. Der Tag ging mit einigen Akkus zu Ende mit anschließen grillen und quatschen bis in die Nacht.

Am Freitag Morgen die Wettervorhersage: Regen! Dem war auch so, und den ganzen Vormittag regnete es. Also machte ich mich bereit, das Regenauto fertig zu machen. Es war leider nicht genug Wasser auf der Bahn für die Kiss Reifen, aber zu viel für die Aqua und NT Reifen von GP. Daher eierte ich eher um den Kurs. Nach ca 2-3 Akkus bin ich durch eine Pfütze gefahren und Auto blieb stehen. Kein Gas mehr, nur noch Lenkung. Ich ahnte schlimmes!

Ich rannte zum Auto, holte es und auf dem Weg Richtung Fahrerstand qualmte es. Ich rief nur, ich brauch einen 2mm Inbus, um den Akku zu befreien, da ich dachte, der hat einen kurzen abbekommen. Ich riss die Kabel heraus, aber am Akku war nichts. Der Motor qualmte. Hatte einen Kurzschluss bekommen. Es roch fürchterlich nach verbrannten Plastik. Im Fahrerlager, baute ich den Motor aus und schraubte den auf. Lack auf der Wicklung geschmolzen, Lager festgefresse, Anschlusskabel abelötet im inneren und Klebung des Rotors gelöst. Man kann also sagen, ich hab am Motor alles kaputt gemacht, was überhaupt kaputt gehen kann. Außen war der Motor nur Handwarm, im Inneren kochte er. Anfassen war unmöglich.

Ich hatte den Motor wohl zu dicht gemacht. Wärmeentwicklung war doch größer als gedacht. Motor war demnach hin, hatte keinen Ersatz mehr und damit war es das für das Regenauto.

Am Mittar wurde es wärmer, die Strecke trocknete ab und am Nachmittag erreichten wir Temperaturen von über 30°C. Auf der Strecke war bereits Hochbetrieb und die Rundenzeiten purzelten nur so. Jetzt zeigte sich auch, wer wie lange übersetzen kann und welche Programme am Regler (Pro10 und Pro10ST) richtig gewählt hat.

Am Abend die Wettervorhersage mit Windböhen bis zu 110km/h, Stärke 11! Alle packten ihre Sachen zusammen und sicherten Zelte. Da hatte ich die meiste Angst davor, dass mein Schlafplatz davonfliegt. Zum Glück zog das Unwetter an uns vorbei und wurden nur leicht getroffen was den Regen und Wind anging.

Am Samstagmorgen war noch Training, aber kaum jemand fuhr, die Strecke war ja noch nass. Am Mittag die Fahrerbesprechung, wo beschlossen wurde, etwas später zu starten und einen der 5 Vorläufe auf Sonntag zu legen. Die erste 2-3 Gruppen erwischten leider keine trockenen Bedingungen. Bei meinem 1. Vorlauf lief alles bestens bei trockenen, aber kalten Bedingungen und fuhr als 1. durchs Ziel mit 1R Vorsprung vor Sascha Feldt.

Leider waren wir nur 8 Fahrer in EuroGT, wo 2 auch nicht anwesend war. Im 2. Vorlauf war es ein enges Rennen mit Kai Altmann, die Strecke war schön trocken und die Zeiten wurden schneller. Kai fuhr mit 23R in 7.07 über die Linie, ich mit 23R und 7.09. Im Gesamten war er jede Runde ca 1/10 schneller als ich, was sich auf die 7 Min bemerkbar machte. Aber mit einem 1. und 2. Platz in den ersten 2 Vorläufen waren ideale Vorraussetzungen für die Finale geschaffen.

Beim 3. Durchgang der Vorläufe zogen dunkle Wolken auf und wir hofften alle, es bleibt trocken. EuroGT war die letzte Gruppe und nach 5 Min Fahrzeit auf Platz 2 gelegen, fing es an zu regnen. Ich kam mit den feuchten Bedingungen leider mit der Sophia nicht zurecht und drehte  mich des Öfteren. Ich kam als 3. mit 1R Rückstand hinter Kai und Sascha ins Ziel. Schäden durch die Feuchtigkeit nicht festzustellen. Damit war der 1. Renntag vorbei und konnte eine gute Bilanz ziehen.

Der MC Munster veranstaltete ein gemeinsames Abendessen, Getränke frei zu super fairen Preisen von 12.50€ nach dem Motto; All you can eat. TOP!

Das Wetter für Sonntag sagte 1mm Regen bei 65% Wahrscheinlichkeit voraus gegen Mittag. Bereits am Morgen regnete es, aber zu unserem 4. Vorlauf war es schon wieder trocken. Die Speed von Sascha und Kai konnte ich nicht mithalten, Sascha fiel aber nach 5min aus. Gunther, der aber einen Bärenstarken lauf fuhr, konnte ich nicht lange hinter mir halten und sah, wie er immer näher kam. Ich versuchte die letzen 2 Minuten noch zu pushen, leider reichte es nicht und kam 1s hinter Gunther als 3. ins Ziel. Die ersten 3 fuhren bereits 17er Rundenzeiten, auch nach Regen bot die Strecke einen super Griff! Durch meine ersten 2 Vorläufe am Samstag, befand ich mich aber noch auf 2, wusste aber, es könnte noch ganz schön eng werden. Zum letzten Vorlauf zogen Regenwolken auf  und diesmal erwischte es unsere Gruppe als letztes. In den letzten 3 Minuten fing es an zu regnen. Das warf mich vom 2. Platz auf 3 zurück, da ich mit den Bedingungen und meiner Aggressiven Lenkung nicht zurecht kam auf der feuchten Piste und drehte mich.  Wieder kam ich als 3. durchs Ziel hinter Kai und Gunther.  Damit stand Kai mit 2 0er auf der Pole, ich auf 2, Gunther auf 3, Sascha auf 4. Dahinter Stefan und auf Platz 6, als Einzige Frau im Fahrerfeld Jacqueline.

In der Mittagspause rief uns der Rennleiter noch mal zusammen und fragte in die Runde, ob wir den Zeitplan verschieben wollen um 1h, da es wieder anfing zu regnen. Er dachte aber auch an die Fahrer, die einen langen Weg hinter sich haben, darunter auch mich, damit diese nicht zu spät nach Hause kommen. Entschieden wurde, dass der Zeitplan nicht geändert wird. Alles läuft Planmäßig ab.

Zuerst die C,B und A Finale der Klasse Pro10, danach Pro10ST und zum Schluss EuroGT.

Der erste Durchgang der Finale wurde daher im Nassen gefahren, auch mein 1. A Finale. Da mein Regenauto nicht mehr ging, konnte ich dennoch noch einen Corally 17.5T ergattern und lötete den ins Auto ein. Beim testen der Schock. Regler hat es auch erwischt. Damit war das Regenauto endgültig raus. Dann blieb nur noch die Vip Performance Abdichtungsmethode. Man nehme etwas Fett, schmiere es an den Servosaver, dichte den Motor und Kontakte mit Knete ab und wickle Frischhaltefolie drüber, die mit Panzertape gehalten wird. Zur Sicherheit noch den Sensor raus, stotterte zwar heftig beim anfahren, aber lieber so, als den Motor hops gehen zu sehen. Im 1. Finale traten auch nur Sascha und Ich an. Sascha auf TW Regenreifen, ich mit meinen Aqua Reifen von GP. Die wohl bessere Methode. Das fahren war zwar eine reine Rutscherei, aber ich verirrte mich nicht einmal im Gras. Dreher gab es öfters. Auf der Geraden ging fast Vollgas, Sascha nur ca. Halbgas. Nach ein paar Runden war ich schon wieder hinter ihm und überrundete Sascha. Danach machte ich langsam, kam sogar noch ein 2. mal vorbei und vor der letzten Kurve in der Überzeit, bin ich dann doch rausgefahren. Ich also als 1. Vor Sascha. Damit schon wieder, wie zu den Vorläufe eine gute Basis für ein Top Ergebnis. Zum 2. A Finale hörte es leider nicht auf, es nieselte noch leicht. Die C und B Finale Pro10 wurden noch im Nassen gefahren und dann hörte es auf zu regnen und die Strecke trocknete ab.

Ich pokerte und zog erneut die Aqua auf. Zu Beginn des Finales, kam die Sonne heraus und die Strecke trocknete rapide ab. Meine Regenreifen schoben über alle Ecken und auch das Heck kam. Die Folge: Überrundung bereits nach 2 Minuten. Das Feld überholte mich komplett und eierte noch ein paar Minuten herum. Aber es machte keinen Sinn mehr und stellte mein Auto in der Box ab. Gewonnen hat den Lauf Kai vor Sascha und Gunther.

Die letzten Runde der Finale war dann endgültig trocken und die Strecke wurde wärmer. Die Speed von Kai konnte ich nur die ersten Runden mitgehen und dann zog er davon. Ab dann hatte ich es schwer, Gunther hinter mir zu lassen. Aber durch einen Fehler meinerseits zog er vorbei und konnte sich absetzen. Sascha der nach dem Start nach Hinten durchgereichte wurde, kämpfe sich wieder auf 4 vor und kam mir auch immer näher. An der Zeitnahme, in der Kurve vor der Geraden, drückte er sich an mir vorbei, versuchte aber zu kontern. Auf der Geraden war ich einen ticken schneller und war 2-3cm hinter bzw. neben ihm. Bloß keinen Fehler machen, sonst fliegen beide ab. Ende Gerade in der schnellen Kurven versuchte ich den Schwung mitzunehmen um außen vorbeizukommen. In der darauf folgenden Kehre hatte ich dann zu viel Speed und drehte mich weg. Sascha konnte ich nur mit Müh und Not hinterherfahren, aber die Zeit war einfach zu knapp. Ich kam als 4. durchs Ziel. Gewonnen hat Kai, der mit 2 ersten Plätzen Deutscher Meister wurde, Sascha mit seinen 2 Zweiten Plätzen Zweiter wurde und ich mit einem ersten und 4. Platz Gesamt 3.

Etwas enttäuscht, dass ich falsch gepokert habe im 2. Finale und im 3. einfach nicht hinterherkam, dass ich nicht Gesamt Zweiter wurde, aber mit einem tollen 3. Platz war ich mehr als zufrieden. Bis auf, dass Motor und Regler im Regenauto hops gingen, lief die DM ohne Schäden ab. Die Stimmung im Fahrerlager war super bis spät Abend in die Nacht. Der Verein, richtete eine super tolle Pro10DM aus und das Abendessen war eine super Idee und kam auch gut an. Leider vermisste ich bei den Rennen kommentierende Rennleiter, wie knapp Abstände sind, Prognosen etc. Bis auf das wechselnde Wetter, eine super DM.

Was bleibt noch zu sagen:

In der Klasse Pro10 wurde vom MC Munster Jan Asmer Deutscher Meister, unterwegs mit einem von 4. Prototypen von Vip Performance. Die anderen 2. fuhren Carsten Frehse und 2St. Sascha, wobei einer als Ersatzteilträger diente. Sascha wurden, wie erwähnt schon 2. in der Klasse EuroGT, ich als 3. auch unterwegs für Vip Performance. Aber da war ja noch die Pro10ST Klasse, wo Mike Czierpka, mit einem von mir Konstruierten Auto Deutscher Meister wurde.

Zusammenfassend:

Deutscher Meister Klasse Pro10

Deutscher Meister Klasse Pro10ST

2. und 3. Platz EuroGT

 

Daher ein großes Dankeschön und einen Herzlichen Glückwunsch an alle Deutschen Meister, 2. und 3. Platzierten und auch an alle anderen Teilnehmer, die ihr Möglichstes versuchten.

Endergebnis:

http://mcmunster.de/files/ergebnisse/2011/munster/endergebnis_egpro10_2011.pdf

Siegerehrung Pro10

Siegerehrung Pro10ST

Siegerehrung EuroGT